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Sigmund-Freud-Kulturpreis an Dagmar Herzog

Die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG) und die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) verleihen 2023 zum 8. Mal den Sigmund-Freud-Kulturpreis. Der Preis ist mit Euro 3000 dotiert und wird alle zwei Jahre an Nicht-Psychoanalytiker vergeben, die die Psychoanalyse in kreativkritischer Weise aufnehmen und verwenden. Ausgezeichnet werden sollen Geistes- und Kulturwissenschaftler sowie Schriftsteller, Regisseure, bildende Künstler und Musiker, deren Schaffen die Bedeutung der Psychoanalyse neu beleuchtet.

Die diesjährige Preisträgerin ist die Historikerin Dagmar Herzog (New York). Sie hat sich mit einem der Psychoanalyse vergleichbaren emanzipatorischen Anliegen im Bereich der Geschlechter-, Sexual- und Religionsgeschichte und Holocaust-Forschung engagiert und dabei den jeweiligen politischen Kontext und aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen und Konflikte berücksichtigt. Sie publiziert in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Ihr bekanntes Werk »Cold War Freud. Psychoanalyse im Zeitalter der Katastrophen« wird in deutscher Übersetzung in diesem Jahr im Suhrkamp-Verlag erscheinen. Weitere wichtige Publikationen sind unter anderem: »Die Politisierung der Lust. Sexualität in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts« (Psychosozial-Verlag) und »Sex in Crisis. The New Sexual Revolution and the Future of American Politics«" (Basic Books). Im letzten Buch geht Dagmar Herzog dem enormen Einfluss der religiösen Rechten in den USA und dessen Ursachen nach. Sie ist ferner Mitherausgeberin der Zeitschrift »Psychoanalysis and History«.

Die Preisverleihung wird am 08.06.2023 um 18.30 Uhr im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft »Jenseits der Binarität? - Sexuelle Identitäten in der Herausforderung« in der Weimarhalle in Weimar stattfinden. Im Anschluss daran wird Frau Professorin Dagmar Herzog einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel»Cold War Freud: Eine unerwartete Geschichte« halten.

Bisherige Preisträger sind der Religions- und Kulturphilosoph Christoph Türcke (2009), der Komponist und Musikwissenschaftler Dieter Schnebel (2011), die Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Christina von Braun (2013), der Schriftsteller, Übersetzer und Essayist Georges-Arthur Goldschmidt (2015), der Philosoph Bernhard Waldenfels (2017), der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch (2019) und der Dokumentarfilmer Wilhelm Rösing (2021).

Dipl.-Psych. Klaus Grabska
(Vorsitzender der DPG)

Dipl.-Psych. Lisa Werthmann-Resch
(Vorsitzende der DPV)



Die Politisierung der LustDagmar Herzog
Die Politisierung der Lust
Sexualität in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts
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Politik und Sexualität sind von jeher eng verknüpft. Dagmar Herzog arbeitet die zentrale Bedeutung von Sexualität für das Verständnis historischer Entwicklungen heraus. Sie zeichnet die Sexualgeschichte Deutschlands von der Zeit des Nationalsozialismus über die verkrustete Adenauer Ära, den Aufbruch der 1968er und die realsozialistische DDR bis hin zur Wiedervereinigung nach und zeigt, wie Sexualität, Moral und Erinnerung miteinander verwoben sind. [ mehr ]

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Die deutschsprachige SexualwissenschaftHeinz-Jürgen Voß (Hg.)
Die deutschsprachige Sexualwissenschaft
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Sexualwissenschaftler*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum beleuchten vor dem Hintergrund des »neosexuellen« Wandels den Weg der Sexualwissenschaft seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hierbei gehen sie vor allem der Frage nach, welche Bedeutung das Sexuelle heute hat, das sich zwischen dem Freiheitsversprechen einerseits und der unleugbaren Banalisierung andererseits bewegt und stets tief verstrickt in andere gesellschaftliche Konflikte ist. [ mehr ]

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Patrick Henze, Aaron Lahl, Victoria Preis (Hg.)
Psychoanalyse und männliche Homosexualität
Beiträge zu einer sexualpolitischen Debatte
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Patrick Henze, Aaron Lahl und Victoria Preis machen ernst mit der Aufarbeitung der Geschichte der Antihomosexualität in der Psychoanalyse. Sie verdeutlichen, dass auch die Psychoanalyse von der Schwulenbewegung und ihren Theoretikerinnen und Theoretikern profitieren kann. Die Autorinnen und Autoren des Bandes plädieren dafür, die derzeit marginalisierte Triebtheorie wieder in den psychoanalytischen Diskurs zu holen und sie für ein Verstehen sexueller Erscheinungen in all ihren Facetten produktiv zu machen. Dabei stellen sie auch heikle Themen wie Promiskuität, Analverkehr, Pädosexualität und HIV in ein neues Licht.  [ mehr ]

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